Neben vielen positiven Rückmeldungen bekomme ich auf meinen neuen Podcast gemein & nützlich vor allem eine Reaktion: „1,5 Stunden am Stück – Bist du verrückt so viel Zeit hat doch niemand?“ Diese Reaktion kommt in der Regel von Freunden und Bekannten, die selber keine Podcasts hören.
Die Länge von Podcasts
Ich selber höre etwa 10 Stunden Podcasts in der Woche und liebe diese Form der Informationsaufnahme. Dafür höre ich, seid dem ich Podcasts habe, kein Radio mehr (nur morgens unter der Dusche). Aber ich gebe gerne zu, eine Stunde ist viel Lebenszeit und es ist nahezu unmöglich diese am Stück vor dem Computer anzuhören. Podcasts eignen sich deshalb schlecht für schnell geklickte Links auf Facebook und Twitter.
Einen Podcast sollte man eher wie Inforadio hören. Vielleicht nicht auf der Arbeit, aber bei Tätigkeiten die wenig Konzentration erfordern. Ich höre Podcasts bei der Hausarbeit, beim Kochen, in Bus und Bahn, auf dem Fahrrad und beim Einkaufen. Also fast immer dann, wenn keine soziale Interaktion von mir gefordert wird.
Das geht oft nur schlecht im Browser am Computer. Deshalb lohnt es sich den Podcast auf einem MP3-Player oder Smartphone zu hören. Hier kann man auch mal auf Pause klicken und am nächsten Tag weiter hören. Mit einem Podcast-Programm einem sogenannten Podcatcher werden zudem neue Folgen automatisch heruntergeladen. So hab ich immer aktuelle Folgen auf dem Handy und kann sie auch anhören, wenn ich gerade keine Internetverbindung habe.
Zudem gibt es noch einen kleinen Trick. Man kann Podcasts auch schneller hören. Wir sind gut in der Lage schneller Informationen aufzunehmen, als diese gesprochen werden. Zudem haben ungeschnittene Podcasts oft eine geringere Informationsdichte als ein drei Minuten Beitrag im Radio. Nur, wenn man die Podcaster persönlich kennt ist die leichte Verzerrung der Stimme etwas irritierend. Ich höre die meisten deutschen Podcasts in 1,5 facher Geschwindigkeit, englische Podcasts etwas langsamer.
Ein Thema in voller Länge
Journalisten fassen zusammen und spitzen zu. Es ist einfach schwierig ein komplexes Thema auf ein paar Minuten herunterzukürzen. Jeder der schon mal ein Interview gegeben hat weiß, wie wenig Material am Ende wirklich gesendet wird. Aber wenn mich etwas interessiert, will ich die ganze Story. In 1,5 Stunden kann man ein Thema ganz gut bearbeiten und auch Wiedersprüche und Hintergründe erläutern. Ich mag das.
Allerdings ist es mir oft zu aufwändig, lange Texte zu lesen. Ein Text braucht immer meine volle Konzentration, dementsprechend kann ich ihn nur lesen, wenn ich mit allen Sinnen dabei bin. Von dieser Zeit mit voller Aufmerksamkeit hab ich leider etwas zu wenig.
Und was hab ich als Podcaster davon?
Mir ist bewusst, dass mehr Menschen einen kurzen Blogbeitrag von mir lesen, als sich 1,5 Stunden Podcast über gemeinnützige Organisationen anzuhören. Aber wer sich den ganzen Podcast angehört hat, der hat etwas mitgenommen, da bin ich mir sicher. Der Podcast ist also ein bewusster Schritt zu weniger Reichweite, aber mehr Informationen.
Und: ein Podcast wird abonniert und regelmäßig gehört. Es entsteht eine dauerhafte Beziehung zwischen Podcaster und Hörer. Das wird noch einmal von der Gesprächssituation unterstützt. Ein Gespräch ist ein sehr natürliches, sehr authentisches Format. Man hat als Podcast-Hörer eine viel engere Beziehung zum Podcaster, als Leser diese zu den Autoren haben. Der Podcaster ist wie der Mann/die Frau im Radio. Eine Stimme transportiert unheimlich viel.
Und ich persönlich? Ich habe einen Grund mich mit interessanten Menschen über interessante Organisationen zu unterhalten. Dabei geht es bewusst nicht um meinen Arbeitsbereich Online-Marketing, sondern um die Themen die mich interessieren und die sonst in meinem Arbeitsalltag zu kurz kommen.
Wenn du jetzt sagst, dass ist mir alles zu viel, kann ich das gut verstehen. Vielleicht ist dann unser Blog sozialmarketing.de etwas für dich. Wer mal ausprobieren will Podcasts zu hören, der kann gemein & nützlich direkt hier abonnieren!
Ich gebe zu, dass 1,5 Stunden tatsächlich recht lang sind, aber das ist letztlich auch Ansichtssache. Der Film im Fernsehen geht auch länger, die Infosendungen auf NDR Info sind auch länger und so gibt es halt für unterschiedlichste Zielgruppen die unterschiedlichsten Informationsmedien.
Für die einen ist es der Dokufilm und für die anderen der 1,5-stündige Podcast. Vielleicht ist da das Wort „Inforadio“ genau das richtige Wort.
Ich freue mich auf jeden Fall über umfangreiche und informierende Podcasts, auch wenn sie länger sind. Wenn das Thema mich interessiert, dann nehme ich mir die Zeit. Letzte Woche auf der Bahnfahrt von und nach Hamburg habe ich quasi vier Stunden lang ausschließlich Podcasts gehört und das war entspannend 🙂
Also einfach weitermachen und danke, für umfangreiche Podcasts 🙂
Danke. Mein nächster Blogpost dann über die vielen guten Podcasts die man so hören kann… Aber jetzt erst mal wieder eine Podcast-Ausgabe…
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